Solidarität mit Konstantina Kouneva
Am 23.12.2008 gab es in Athen einen Mordanschlag auf die Basisgewerkschafterin Konstantina Kouneva durch mehrere Auftragsschläger. Auf dem Heimweg von ihrer Arbeitsstelle wurde ihr aufgelauert, sie mit Säure überschüttet und auch gezwungen diese zu trinken. Konstantina überlebte schwer verletzt, schwebte wochenlang in Lebensgefahr. Sie hat ein Auge verloren, Verletzungen ihrer Stimmbänder und musste bis heute unzählige Operationen über sich ergehen lassen. Ein Großteil der benötigten Gelder wurde durch solidarische Menschen und Organisationen aufgebracht.
In diesem August 2012 befindet sie sich aufgrund ihrer schweren Verletzungen immer noch in Behandlung und steht vor neuen Operationen. Obwohl der Angriff mehrere Jahre her ist, finden wir es wichtig, dass sie nicht vergessen wird und unsere Solidarität aktiv bleibt.
Konstantina Kouneva ist eine bulgarische Migrantin und Aktivistin der Basisgewerkschaft der Reinigungskräfte im Großraum Athen. Aufgrund ihrer kämpferischen Haltung wurde sie von ihrem Arbeitgeber als Unruhestifterin betrachtet. Trotz ihrer schweren Verletzungen meldete sie sich aus dem Krankenhaus immer wieder zu Wort und machte klar, dass sie ihren Kampf gegen schlechte Arbeitsbedingungen und Leiharbeit fortsetzen wird. Im November 2009 erfolgte ein weiterer Säure-Anschlag auf Venetía Monalopoúlou, eine Basisgewerkschafterin in Thessaloniki. Ihr Wagen wurde mit Säure überschüttet, was als Warnung für die Aktivistin verstanden wurde. Weder Kouneva noch Monalopoúlou haben sich einschüchtern lassen und wir unterstützen ihren Kampf gegen Ausbeutung und Leiharbeit!
Während sich die staatstragenden Gewerkschaften weitgehend zurückhalten, erfahren die Kämpfe der zumeist migratischen Reinigungskräfte große Solidarität aus den anarchistischen Bewegungen und der antiautoritären Linken. Mit einem Solidaritäts-Kaffeestand von Cafe Libertad im Rahmen des Schanzenfestsalons im Hof des 3001 Kinos soll für Kontantina und ihre medizinische Behandlung Geld gesammelt werden. Ihr könnt einen Solikaffee oder Espresso trinken bzw. einfach eine Spende für sie abgeben. Konstantina Kouneva, du bist nicht alleine!
Cafe Libertad beteiligt sich zudem an zwei Veranstaltungen mit Gästen aus Griechenland:
Um 16 Uhr berichtet ein Anarchist aus Ionnina von der politischen Praxis und den Kämpfen jenseits der Metropole Athen. In Ionnina riegelte Mitte des Jahres ein großes Polizeikontingent einen Gebäudekomplex ab, in dem selbstorganisiert illegalisierte Flüchtlinge wohnten und in dem sich auch das besetzte Zentrum Antiviosi befindet. Personen wurden durchsucht und festgenommen. Im Vorfeld wurde eine rassistische Stimmung durch rechte Medien und faschistische Politiker erzeugt, die im Zuge der Krise vermehrt Zulauf erhalten haben. Die Repression in Ioannina erfolgte ein paar Tage nach Pogromen und Ausschreitungen von Neonazis in Patras.
Um 17.20 Uhr berichtet dann ein Anwalt aus Athen von der aktuellen Repression gegen Sexarbeiter_innen. Unter dem Vorwand von HIV-Kontrollen fanden Mitte des Jahres massive Razzien statt; viele HIV-Positive, Migrant_innen und andere Menschen wurden mehrere Tage interniert. Folge der sozialen eine repressive Verschärfung? Wie sind Menschen außerhalb der Normen davon betroffen? Wie verändert sich das Leben in der Stadt für illegalisierte und ausgegrenzte Menschen?
Das Programm des Schanzenfestsalons:
http://florableibt.blogsport.de
Mehr Informationen zu Konstantina Kouneva
www.fau.org