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Für ein Klima der Revolte - Indigene Kämpfe verteidigen!

Europareise des CNI und Frayba

Café Libertad Kollektiv unterstützt die Europareise des Indigenen Kongresses CNI und des Menschenrechtszentrums Frayba aus Mexiko sowie die Solidaritäts-Kundgebung in Hamburg für indigene Kämpfe und gegen den Krieg in Chiapas. Im Folgenden dokumentieren wir Aufrufe in Deutsch und Spanisch.

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Kundgebung 9.9. / 16 - 17:30 Uhr / Schanzenfest Hamburg

Für ein Klima der Revolte…
Indigene Gemeinden und Kämpfe verteidigen!

In Mexiko findet ein ungesehener Krieg gegen Indigene statt. Die autonomen zapatistischen Gemeinden in Chiapas werden von paramilitärischen Verbänden beschossen und abgeriegelt, Felder und Gebäude zerstört, die Wasserversorgung abgeschnitten. Die Regierung lässt bewaffnete Gruppen gewähren und erlässt scheinbar soziale Reformen, die kollektiven Landbesitz abschaffen und hierdurch Landraub und Waffengewalt befördern.

Die Zapatistas befinden sich seit 1994 im Aufstand und kämpfen, wie viele indigene Gemeinden in Mexiko, für ihre Autonomie und Selbstverwaltung. Sie sind und waren eine Inspiration für globalisierungskritische Bewegungen weltweit. Die Errungenschaften der Autonomie und die Widerstandsbasis sozialer Bewegungen sollen bekämpft werden, wenn Schulen beschossen, Felder niedergebrannt, Zapatistas entführt, ermordet oder schwer verletzt werden.

Die mexikanische Regierung leugnet den Krieg in Chiapas und versucht, diesen als Auseinandersetzung unter Indigenen darzustellen. Für uns ist dies Anlass, eine Delegation des indigenen Kongresses CNI zu einer Kundgebung einzuladen.

Auf der Kundgebung im Rahmen des Schanzenfestes von 16:00 bis 17:30 Uhr werden die Compas über die Situation vor Ort, ihre Kämpfe, Menschenrechtsverletzungen und den Krieg in Chiapas sprechen. Dies wird Teil des Programms auf der Hauptbühne sein. Die Beiträge werden auf deutsch übersetzt.

Der Besuch der Delegation auf dem Schanzenfest ist Teil und Auftakt einer Europareise, bei der die Gewaltverhältnisse und der unsichtbare Krieg gegen Indigene in Mexiko ins Licht der Öffentlichkeit gerückt werden sollen. Wir wollen dies unterstützen und mit der Kundgebung ein starkes Bild der Solidarität in alle Welt senden.

Lxs Zapatistas no están solos!

Während die Folgen des menschengemachten Klimawandels überall deutlicher und spürbarer werden, befinden sich viele im Widerstand gegen Megaprojekte und nehmen Angriffe auf Aktivist*innen zu. Im Jahr 2020 gab es in Mexiko 30 tödliche Angriffe auf Umweltaktivist*innen, die Hälfte davon Indigene. Dies ist kein Zufall. Mexiko ist eines der Länder mit den umfangreichsten Bergbaukonzessionen an nationale und transnationale Unternehmen. Die meisten von ihnen sind direkt oder indirekt für die Morde an Umweltschützer*innen verantwortlich. Durch die Bezahlung von Söldner*innen oder die Bereitstellung von Waffen an private Sicherheitskräfte, um Umweltaktivist*innen zu verjagen und so zu versuchen, den Widerstand in den betroffenen Gemeinden zu brechen.

Indigene stehen heute im gesamten globalen Süden an der Frontlinie sozialer Kämpfe in Zeiten des Klimawandels. Sie sind betroffen von Landraub, befördert durch koloniale Kontinuitäten, Korruption und ökonomische Interessen, von der Zerstörung der Umwelt und der ungebremsten kapitalistischen Ausbeutung sogenannter Bodenschätze. Natürliche Ressourcen, die eigentlich allen gehören, wie z.B. Wasser oder Regenwälder, werden dabei privatisiert und geplündert.

Indigene Gemeinden im Widerstand bringen viel Wissen und Erfahrungen mit, die viel zu wenig gehört werden. Nicht im globalen Norden, in Expert*innenrunden der etablierten Politik oder grünem Kapitalismus liegen die Lösungen zur Eindämmung des menschengemachten Klimawandels, sondern in Organisierungen von unten und der Selbstermächtigung von uns allen als Akteur*innen.

Wir sind es leid, die immer gleichen Erklärungen und Sachzwangdiskussionen der Politik zu hören, um wieviel Grad Klimaziele verpasst werden, weshalb der Kreuzfahrtdampfer angeblich voll ist oder weshalb ein besseres Leben angesichts der Lage momentan nicht finanzierbar wäre. Viel lieber hören wir denen zu, die sich im Widerstand befinden, die für andere Realitäten kämpfen.

Klimakämpfe sind soziale Kämpfe mit globaler Reichweite

Während in Deutschland zunehmend „grüner Kapitalismus“ und „Technologieoffenheit“ als Lösungen aus der Klimakrise versprochen werden, haben häufig andere Regionen der Welt unter diesen Strategien zu leiden. Nach wie vor sollen vor allem im globalen Süden Rohstoffe und Ressourcen erschlossen und verwertet werden, um ungebremst Waren und Güter zu produzieren und zu verkaufen. Das System des Kapitalismus wird nicht in Frage gestellt, sondern mit Gewalt verteidigt und weiterentwickelt.

Deutsche und europäische Konzerne geben sich ein grünes Image – während linke Gewerkschafter*innen, Umweltaktivist*innen, kritische Journalist*innen ermordet werden, während wie im Fall von Tren Maya in Yucatan, Mexiko in Zusammenarbeit mit der deutschen Bahn eine Schneise der Verwüstung durch den Regenwald geschlagen wird, um die Region touristisch zu erschließen und natürliche Ressourcen abzubauen.

Die Durchsetzung von Megaprojekten und Schwächung der Widerstandsbasis von sozialen Bewegungen ist Teil des Krieges gegen Indigene in Mexiko. Die Ursachen und Wurzeln des Konfliktes liegen bis heute auch in Hamburg als Hafenstadt und Drehscheibe für Güter, Maschinen und Waffen.

Koloniale Kontinuitäten vom Sockel stürzen

Vor genau 140 Jahren ist die Handelskammer Hamburg an den damaligen Reichskanzler Bismarck herangetreten mit der Bitte, die Besitzungen deutscher Kaufleute unter den formalen Schutz des deutschen Reiches zu stellen. Ein Jahr später war das Kolonialreich geboren. Zur Ehrung und als Dank für den kolonialen Schutz und wurde das monströse Bismarckdenkmal auf St. Pauli errichtet.

Dass die Geschichte und Verbrechen des Kolonialismus als hanseatische Traditionspflege fortgeschrieben werden, offenbart sich in dem Umstand, dass das Denkmal zu Bismarcks 125. Todestag im Juli 2023 als erneute Ehrung für 10 Millionen Euro renoviert wurde. Der Vorgang beschreibt nicht nicht nur die Weigerung, deutsche Kolonialverbrechen anzuerkennen und kritisch aufzuarbeiten, sondern steht auch für die Aktualitäten beim Festhalten an den postkolonialen Ungerechtigkeiten des globalen Handels.

Während staatliche Grenzen im Zuge der neoliberalen Globalisierung für Märkte und Waren geöffnet werden, sind Menschen immer autoritäreren Grenzregimen unterworfen. Seit 2014 sind über 25.000 Menschen im Mittelmeer ertrunken oder verschwunden. Trotzdem wird Seenotrettung kriminalisiert und restriktive Gesetze werden – wie z.B durch das GEAS/CEAS Abkommen – weiter verschärft.

Das Sterben von Flüchtenden im Mittelmeer ist Teil des Alltags zugunsten der Gewinnmaximierung in Europa geworden. Das Asylrecht soll nach dem Willen der Politik immer weiter abgeschafft werden, zugunsten von Kontingenten für den Arbeitsmarkt.

Verwertungsinteressen sollen bestimmen, was Humanität, Gerechtigkeit und die Vernunft an sich sein soll, sollen letzte Nischen in den Regenwäldern der Peripherie oder in den Metropolen erschließen, sollen unser Zusammenleben, unsere Wünsche und unser Handeln regulieren.

Stop CEAS – not people!

Es ist notwendig, in Europa den privilegierten Ökonomien und Mitwirkungspflichten eine Absage zu erteilen, den Normalbetrieb einer Welt zu sabotieren, die Menschen zu Konsument*innen und Produzent*innen macht und uns stattdessen zusammenzufinden, uns im Alltag selbst zu organisieren und von unterschiedlichen Erfahrungen zu lernen.

Denn eines ist sicher: So wie es ist, ist keine Möglichkeit. Wir sehen uns nicht als Teil der vermeintlichen Übereinkünfte und herrschenden Gewissheiten zur Verteidigung einer Geschichte und Gegenwart der globalen Ausbeutung, die viel zu lange von viel zu vielen mitgeschrieben wurde. Wir stehen dabei Seite an Seite mit Indigenen im Widerstand und allen, die gegen die gegenwärtigen Zustände kämpfen; die versuchen, Grenzen zu überwinden und versuchen, ihre Zukunft neu zu denken, statt sich an Gesetze und Regeln zu halten, die diese Zukunft zerstören und soziale Ungerechtigkeiten verschärfen und zementieren. Eine andere Welt ist möglich!

Für soziale Kämpfe gegen Megaprojekte und die Hydra des globalen Kapitalismus! Stoppt den Krieg gegen die Zapatistas – Alto a la guerra contra las comunidades Zapatistas!

Mehr Infos: https://schanzenfest.blackblogs.org

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Por un Clima de la Rebeldía …
Defendamos las comunidades indígenas y la lucha.

En México se lleva a cabo una guerra no visibilizada en contra de los Indígenas.
Las comunidades autónomas zapatistas en Chiapas están siendo atacadas por grupos paramilitares que les disparan y los cercan, les destruyen sus Milpas y sus casas y les cortan el agua
El Gobierno deja actuar libremente a los grupos armados y promulga supuestas reformas sociales que destruyen la tierra comunal y a través de las cuales se promueve el robo de la tierra a mano armada.
El Gobierno mexicano niega la guerra en Chiapas e intenta presentarla como un conflicto entre Indígenas. Todo lo anterior es para nosotros un motivo para invitar a la Delegación del Congreso Nacional Indígena, CNI, a una concentración solidaría.

Durante la concentración que se llevará a cabo de las 4:00 a las 5:30 pm, en el marco de la fiesta Schanzenfest, unos Compas van a hablar sobre la situación en sus territorios, sobre sus luchas, sobre la violación a los derechos humanos y sobre la guerra en Chiapas.

La concentración es parte del programa de la Tribuna principal. Las participaciones se van a traducir al alemán.
La vista de la Delegación en la fiesta Schanzenfest es el comienzo y al mismo tiempo, parte de un viaje por la Europa insumisa durante el cual se quiere sacar a la luz publica la guerra en contra los pueblos indígenas. Nosotros apoyamos y con la concentración enviamos al mundo una muestra de solidaridad.

Los Zapatistas así como otras muchas comunidades indígenas en México, se encuentran desde 1994 en lucha y en resistencia por su autonomía y por su auto-organización. Ellas fueron y son una inspiración para el movimiento critico a la globalización en todo el mundo. Los cimientos de la autonomía y de la resistencia de las bases de los movimientos sociales los combaten cuando se dispara a las escuelas, cuando prende fuego a las Milpas, cuando los Zapatistas son secuestrados, asesinados o heridos de gravedad.

La visita de la Delegación a la Fiesta Schanzenfest es parte del comienzo de un viaje por Europa durante el cual los niveles de violencia así como la guerra que no ha sido visibilizada, se pondrán a la luz pública.
Nosotros queremos apoyar esto y con la concentración queremos envías una muestra de una solidaridad fuerte a todo el mundo.

Lxs Zapatistas no están solos!
Mientras las consecuencias del cambio climático, ocasionadas por el hombre, son visibilizadas y claras en todos lados, muchas personas en todo el mundo se encuentran en resistencia contra Megaproyectos, los ataques a ambientalistas aumentan. En el año 2020 hubo en México 30 ataques mortales a ambientalistas, la mitad de ellos eran indígenas.
Esto no es una casualidad. México es uno de los países con la mayor cantidad de licencias a consorcios nacionales y transnacionales para la minería. Los cuales son de manera directa o indirecta responsables por el asesinato a ambientalistas. A través de pagar a asesinos a sueldo o por medio de poner armas a disposición de grupos de seguridad privada se ahuyenta a les ambientalistas para de esta manera romper la resistencia en las comunidades afectadas.

Las y los Indígenas están en estos momentos en la primera línea de las luchas sociales en tiempos del cambio climático en todo el Sur global. Elles están siendo afectadas por el robo de sus tierras, el cual es impulsado por la continuidad del colonialismo, por la corrupción y por los intereses económicos, por el del aniquilamiento del medio ambiente y la explotación de los recursos naturales a través un capitalismo sin límites. Recursos Naturales que en realidad les perteneces sólo a elles, como el agua, las selvas y los bosques están siendo privatizados y saqueados.

Las comunidades indígenas en resistencia aportan mucho conocimiento y experiencia, pero no son escuchadas. En el Norte global, en las mesas redondas de los expertos en la política oficial o en el capitalismo verde no se encuentran las soluciones para la contención del cambio climático ocasionado por el hombre, sino en la organización desde abajo y en el empoderamiento de todes nosotres como actores.

Nosotros estamos cansados de escuchar las mismas explicaciones y las mismas discusiones de van de acuerdo a la circunstancia política, para determinar cuántos grados no se han cumplido dentro de los objetivos climáticos, por qué se afirma que el crucero supuestamente está lleno y por qué una vida mejor no es económicamente posible dada la situación actual. Nosotros mejor escuchamos a las y los que se encuentran en resistencia, a los que luchan por otras realidades.

Las luchas climáticas son luchas sociales con alcance global

Mientras en Alemania se prometen cada vez más respuestas a la crisis climática provenientes del “capitalismo verde” y de la “apertura tecnológica”, otras regiones del mundo sufren las consecuencias de estas estrategias. Las materias primas y los recursos naturales provenientes del Sur global se siguen aprovechando y utilizando para la producción y venta de productos y mercancías. El sistema capitalista no se pone en tela de juicio mas bien se defiende y se fomenta su desarrollo a través del uso de la violencia.

Consorcios alemanes y europeos presentan una imagen verde, mientras tanto en México los sindicalistas de izquierda, ambientalistas, periodistas críticos son asesinados, mientras como en el caso del Tren Maya en Yucatán, México, en cooperación con el Deutsche Bahn, deja una vereda de devastación por la selva para que la región sea integrada al turismo y para que los recursos naturales sean saqueados.

La imposición de Megaproyectos y la debilitación provocada a la resistencia de las bases son parte de la guerra contra los indígenas en México. Las causas y la raíz del conflicto llegan hasta el día de hoy al puerto de Hamburgo como Ciudad Puertearía y como torniquete para mercancías, maquinaría y armas.

Derribar la continuidad colonial de sus pedestales

Hace exactamente 140 años la Cámara de Comercio de Hamburgo se acercó al que fuera el Canciller del Imperio Bismarck, pidiéndole el favor de poner el patrimonio de los comerciantes alemanes bajo la protección de Imperio alemán de manera oficial. Un año más tarde nació el imperio colonial. En honor y como agradecimiento a la protección colonial se edificó el monumento a Bismarck en el barrio de St.Pauli.
El que la historia y el crimen del colonialismo, como una atracción marítima, se siga reconociendo, se puso de manifiesto cuando en julio de 2023, en el día luctuoso de Bismarck se restaurara el monumento, lo que tuvo un costo de 10 millones de euros. Este acontecimiento describe no sólo la negación a reconocer los crimines del colonialismo alemán y de trabajarlo desde una perspectiva critica, sino que es parte de la actualidad para aferrarse a las injusticias postcoloniales del comercio global.

Mientras que las fronteras estatales en el marco de la globalización se abren a los mercados y a las mercancías, las personas son sometidas a regímenes cada vez más autoritarios.
Desde 2014, 25.000 personas han perdido la vida o no han sido localizadas en el mar mediterráneo. A pesar de todo, el salvavidas marítimo es criminalizado y limitado en su trabajo por leyes cada vez más restrictivas, como con el Tratado GRAS/CEAS.

Las muertes de Refugiados en el mar mediterráneo se han vuelto parte de la cotidianidad en beneficio de la ganancia máxima para Europa. El Derecho de Asilo lo hacen cada vez
mas restrictivo y va de acuerdo con la voluntad política y en beneficio de multitudes destinadas al mercado laboral barato.

Los intereses utilitarios son los que deciden qué es Humanidad, Justicia y Prudencia, son los que deducen cuáles son los últimos nichos de bosques tropicales de la periferia o de la Metrópoli y son los que regulan nuestra vida en comunidad , nuestros deseos y nuestro comercio.

Alto CEAS – not people!

En Europa es necesario repudiar las economías privilegiadas y el empoderamiento, sabotear el funcionamiento normal de un mundo que convierte a las personas en consumidores y productores. En cabio debemos unirnos, organizarnos en la vida cotidiana y aprender de diversas experiencias.
Porque una cosa es segura: así como está todo, no es una alternativa. No nos vemos parte de los supuestos acuerdos y certezas imperantes en defensa de una historia y un presente de explotación global que ha sido escrita por muchos durante demasiado tiempo. Estamos del lado de los pueblos indígenas en resistencia y de todos aquellos que luchan contra las condiciones actuales; que intentan saltar las fronteras y tratar de reimaginar su futuro en lugar de adherirse a leyes y reglas que destruyen este futuro y exacerban y cimientan las injusticias sociales.

¡Otro mundo es posible!

Por las luchas sociales contra los Megaproyectos y la Hidra del capitalismo global!
Alto a la guerra contra los Zapatistas!
Alto a la guerra contra las comunidades zapatistas!

Más información en https://schanzenfest.blackblogs.org
Flyer en formato pdf: https://schanzenfest.blackblogs.org/wp-content/uploads/sites/2247/2023/07/Zapatista-Solidarity-Kundgebung-09092023.pdf

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Eine Einladung zum Aufbau von Solidaritätsnetzen zur Verteidigung des Lebens

Wie können uns die Kämpfe der indigenen Gemeinschaften in Mexiko betreffen? Welche unsichtbaren Verbindungen gibt es zwischen unseren Kämpfen?
Entfernte Gebiete zeigen ihre Nähe in ihren Körpern, die von demselben Bösen durchzogen sind. Der wütende Kapitalismus, der das Leben in jedem Teil des Planeten enteignet und bedroht. Der kraftvoll in uns schlägt und der alles will: das Intime, das Öffentliche, das Materielle, das Immaterielle, die Tiere, die Pflanzen, die Ökosysteme, das Unermessliche. Dieser Kapitalismus, der keine Grenzen kennt, der alles in Ressourcen umwandelt, um zu überleben und zu expandieren. Seinem Prozess der Beherrschung entkommt niemand. Dieses universelle Böse, das ein planetarisches Bedürfnis und einen Kampf hervorruft.

Und obwohl der Kampf hier und dort derselbe ist, wird er anders erlebt. Dort, wo wir es manchmal nicht wahrnehmen, ist die Gewalt das bevorzugte und übertriebene Werkzeug der Geldbesitzer, um die Territorien zu zerstören. Dort, zum Beispiel in wo wir Mexiko nennen, in den angestammten indigenen Gebieten, sind heute das Land, das Wasser, die Luft und sogar der Himmel und der Unterboden befindet sich fast vollständig in den Händen von Privateigentümern. Um dies zu erreichen, führen der mexikanische Staat, Konzerne und paramilitärische Gruppen einen unsichtbaren Krieg gegen die indigenen Gemeinschaften und das Mexiko von unten.

Zwangsumsiedlung, Enteignung von kommunalem Land, gewaltsames Verschwindenlassen, willkürliche Verhaftungen, Folter, außergerichtliche Festnahmen, Aggressionen und Kriminalisierung von Menschenrechtsverteidiger*innen und Verteidiger*innen des Lebens sind einige der Gewalttaten, die indigene Gemeinschaften im gesamten Gebiet erleben. Darüber hinaus spielt institutionelle Gewalt eine Rolle, indem sie vermeintliche „Sozialreformen“ instrumentalisiert, die das Gemeinschaftseigentum zerstören und den bewaffneten Raub von Land fördern, was zu Zwangsvertreibungen führt, um diese Megaprojekte durchzusetzen, die mit dem „Fortschritt“ des globalen Systems verbunden sind.

Dort, wo das Leben und die Kultur reich und lebendig sind, wie in Chiapas, richten die Besitzer des Geldes ihr Auge auf sie und streben danach, sie zu besitzen. Und diejenigen, die versuchen, sich gegen die Enteignung von Land, Wasser, Leben und Würde zu wehren, werden mit besonderer Gewalt bestraft. Die autonomen zapatistischen Gemeinden in Chiapas sind ständigen Angriffen von paramilitärischen Gruppen ausgesetzt, die sie einkesseln, auf sie schießen, ihre Felder und Häuser zerstören, ihnen das Wasser entziehen und andere Formen der Aggression anwenden. All dies geschieht mit der Erlaubnis der mexikanischen Regierung und der Konzerne, von denen viele aus dem so genannten „Globalen Norden“ stammen, die sich der Methoden zur Ausbeutung dieser Gebiete wohl bewusst sind. Dieser Krieg, um alles zu besitzen, wird von der mexikanischen Regierung geleugnet, die versucht, ihn als einen Konflikt zwischen indigenen Gemeinden auszugeben, und jeden Tag weiter an den Rand des Bürgerkriegs in Chiapas drängt.

Aber wie immer, wenn es Unterdrückung gibt, gibt es auch Widerstand. Die Pueblos organisieren sich und entwickeln Instrumente und Erzählungen, um dem Krieg der Enteignung zu begegnen. So wurde 1996 der Nationale Indigene Kongress (CNI) als „das Haus aller indigenen Bevölkerung“ gegründet, ein Raum für Solidarität, Reflexion, Widerstand und Rebellion. In ihren Worten: „…wir sind die Pueblos, die trotz fünf Jahrhunderten der Ausrottung, der Gewalt, der Beherrschung und der Enteignung durch den Kapitalismus und seine Verbündeten, die Besitzer des Geldes und die Vertreter des Todes sind. Der Kapitalismus wurde aus dem Blut unserer Pueblos geboren und ernährt sich weiterhin von ihm…“. Und genau wie der CNI keimen verschiedene Wege des Widerstands an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten. In der historischen Realität der strukturellen Ungerechtigkeit in Chiapas wurde 1989 das Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas (Frayba) gegründet, mit dem Ziel, einen Raum für die Verteidigung und Förderung der Menschenrechte zu schaffen und in einer Beziehung der gegenseitigen Entschlossenheit mit den Prozessen der indigenen Pueblos und Comunidades.

Und da die Organisation die Handlungsmacht des Menschen verkörpert, wird die Solidarität von Slumil K’ajxemk’op aufgerufen/beschworen, die Unbeugsame Erde, das Europa von unten, um die, die für das Leben kämpfen, nicht allein zu lassen. Denn wenn die Menschen von dort aus kämpfen, auch wenn sie dabei ihr Leben aufs Spiel setzen, können wir von hier aus kämpfen. Aus diesem Grund wurde vereinbart, eine Delegation des Nationalen Indigenen Kongresses (CNI) und von Frayba zu empfangen, um Worte, Kämpfe und Wissen auszutauschen, Netzwerke zu knüpfen, die hier und dort zusammenführen, und das Unsichtbare sichtbar zu machen. Denn von hier aus organisieren sich die indigenen Pueblos und schützen das Land, die Gewässer und die Luft, die auch das Leben hierher bringen, wie die warmen Ströme aus dem Golf von Mexiko, die Europa erwärmen. Und weil sich die dort erlebte Gewalt, wenn auch in kleinerem Maß, auch hier und in jedem Ort wiederfindet. Denn hier und dort ist der Planet derselbe, und unser Kampf ist einer und ist planetarisch.

Für eine Welt, in der viele Welten Platz haben.

https://girahh.noblogs.org/post/2023/09/05/cni-gira-eine-einladung-zum-aufbau-von-solidaritaetsnetzen-zur-verteidigung-des-lebens/

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