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Der Aufbau widerständiger Ökonomie in den autonomen Gemeinden

Zapatistischer Kaffeeanbau

Momentan beziehen wir unter anderem Kaffee von zwei zapatistischen Kooperativen: Der Kooperative Yachil Xojobal Chulchán, in der über 680 Familien aus fünf Bezirken des Caracols Oventic organisiert sind, und der Kooperative Yochin Tayel Kinal, die aus ca. 380 Familien besteht. Yochin Tayel Kinal vertreibt seit 2008 ihren Kaffee auch auf dem mexikanischen Binnenmarkt. Beide Kooperativen bauen bio-zertifizierten Hochland-Arabica-Kaffee an. Wir arbeiten nur mit Kleinbäuer*innen zusammen, die sich in Kooperativen zusammenschließen und kollektiv die Produktion und den Export organisieren.

Selbstverständnis und Organisation der zapatistischen Kaffeekooperativen

Grundlegend für die kollektive Zusammenarbeit der Kooperativen ist das zapatistische Politikverständnis. Dies bedeutet, dass Entscheidungen möglichst basisdemokratisch getroffen werden und die Posten des Vorstands rotierend besetzt werden. Die Idee der Rotation ist, dass hierdurch ein Austausch von Know-how stattfindet und sich viele Kooperativmitglieder mit Verwaltungsaufgaben auskennen. Zudem soll durch den regelmäßigen Austausch des Vorstands Korruption und Vetternwirtschaft entgegengetreten werden.

Dementsprechend werden einzelne Mitglieder zur*m Präsident*in, Kassenwart*in oder Sekretär*in gewählt. Sie sind dann durch den auferlegten Cargo (übersetzt in etwa „Bürde“) für die nächsten zwei Jahre für den jeweiligen Aufgabenbereich zuständig. Sie erhalten für ihren Dienst keinerlei Lohn. Im Gegenzug sollen sich während dieser Zeit, während sie kaum Zeit für ihre eigenen Kaffeefelder finden, andere Mitglieder um ihre Felder kümmern. Traditionell übernehmen alle Mitglieder einer Gemeinde unentgeltlich für eine bestimmte Zeit eine Aufgabe im Sinne der Allgemeinheit.

Im Vorstand tätig zu sein, bedeutet für die Einzelnen zumeist viel Arbeit. Dazu gehören das Einarbeiten in neue Bereiche (z.B. Exportabwicklung) und Zeit fernab der Familie, da sie für Besprechungen oft in den Caracoles anwesend sein müssen. Durch die Aufteilung der Erlöse aus dem Kaffeeverkauf profitieren alle: die Bäuer*innen, die Kooperative und die zapatistische Bewegung als Ganzes. Die Bäuer*innen erhalten ein Einkommen und für die Kooperativen werden gemeinsame Anschaffungen und Bauprojekte möglich, etwa Lagerhallen, in denen der Kaffee gesammelt, maschinell überprüft und gewogen wird. Ebenso werden die Caracoles durch finanzielle Zuschüsse seitens der Kooperativen unterstützt, so dass auch jene Zapatistas profitieren, die nicht direkt im Kaffeehandel involviert sind.

Diese Formen der Selbstorganisation bewirkten einen Aufschwung der Region und dienten als Vorbild für die Gründung weiterer Kooperativen, beispielsweise im Handwerk. Darüber hinaus ist für die zapatistischen Kaffeekooperativen der biologische Landbau als Element ihres Selbstverständnisses zentral. D.h. sie setzen bei der Feldarbeit keine Pestizide und Kunstdünger ein. Sie haben ein traditionell überliefertes, ausgeprägtes Verständnis für Umwelt und Natur. Pestizide und Kunstdünger kommen bei der Feldarbeit nicht zum Einsatz und durch nachhaltigen Anbau setzen die Kooperativen sich bewusst von regierungsfreundlichen Bäuer*innen ab.

 

 

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