Bergbauprojekte und Vertreibungen in Oaxaca
Proteste gegen Landraub
Das Nachrichtenportal amerika21 berichtet von neuen Protesten gegen Bergbauprojekte und Landraub in Oaxaca. Der mexikanische Bundesstaat steht immer wieder im Zentrum von Kämpfen und Auseinandersetzungen zwischen Energiekonzernen und Gewerkschafter*innen, Klimaaktivist*innen und indigenen Gemeinden. Gefordert wird unter anderem der Stop eines geplanten "industriellen Bergbaukorridors" in den Valles Centrales.
Dies bietet auch für Klimaaktivist*innen in Europa Möglichkeiten der Solidarität und Öffentlichkeitsarbeit bei Kampagnen gegen Tagebauprojekte wie "Ende Gelände". Viele der beteiligten Unternehmen im Energiebereich sind Töchter deutscher und europäischer Konzerne wie Siemens.
"Am 22. Juli haben sich Vertreter von 30 indigenen Gemeinden und 25 zivilgesellschaftlichen Organisationen in San Antonio Castillo Velasco zum "Tag der Rebellion gegen den Bergbau" im Bundesstaat Oaxaca getroffen. Derzeit sind etwa 90.000 Hektar in den zentralen Tälern (Valles Centrales) durch Unternehmen wie die kanadische Fortuna Silver Inc. und die US-amerikanische Gold Ressource Corporation bedroht. Die Teilnehmer beklagten, dass mit dem Bergbau Gewalt, Mord, irreversible Umweltschäden und das Zerbrechen der sozialen Netze Einzug in die Gemeinden hielten.
Vor dem Hintergrund, dass diese Zustände zehn Jahre lang ohne politische Konsequenzen oder Reaktionen kritisiert wurden, einigten sich die Teilnehmer des Treffens auf ein 7-Punkte-Programm. Dazu zählen unter anderem ein Bergbauverbot auf den Territorien der Gemeinden und die Selbstverpflichtung, keinerlei Verträge zu unterschreiben, die zum Abbau natürlicher Ressourcen führen würden. Die Gemeinden erklärten sich als Teil der Ethnie der Zapoteca, die ihr Land auf friedliche Weise und unter Ausnutzung sämtlicher legaler Mittel verteidigen wollen. Für den 11. und 12. Oktober 2018 wurde ein Tribunal gegen den Bergbau in Oaxaca-Stadt angekündigt.
An die Bundesregierung, die Regierung des Bundesstaats Oaxaca und die Autoritäten der Landkreise richtete die Versammlung neun Forderungen, darunter die sofortige Annullierung des geplanten industriellen Bergbaukorridors in den Valles Centrales, insbesondere der Projekte "San José", "Trinidad Norte" und "El Águila" in den Landkreisen San José del Progreso und San Pedro Totolapan. Außerdem wurde die Anerkennung des Selbstbestimmungsrechts und die Einhaltung des Rechts auf Einwilligung nach vorheriger Aufklärung verlangt. Zu dem Forderungskatalog gehören ferner ein Ende der gewaltsamen Übergriffe und des Verschwindenlassens in der Region und deren Strafverfolgung sowie Gerechtigkeit für die im Jahr 2012 ermordeten Menschenrechtsverteidiger Bernardo Méndez und Bernardo Vásquez."
Quelle: amerika21
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