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Terruño Libertario - Anarchistischer Bio-Rotwein aus kollektivem Vertrieb

Durch kleinbäuerlichen Anbau von Kirios de Adrada wird mit einem Weinberg und einer Weinkellerei in der Provinz Burgos ein ausgezeichneter ökologischer Wein in kollektivem Vertrieb produziert. Die Bezeichnung Terruño Libertario, anarchistischer Erdboden, trägt er aus gutem Grund: In den alten Weinbergen auf 1016 m Höhe, denen er entstammt, wachsen fast vergessene und verdrängte Rebsorten unter harten klimatischen Bedingungen auf rauem Boden, der traditionell mit dem Pferdepflug bearbeitet werden muss.

Der Vertrieb findet durch das europäische Netzwerk Edible Organic Europe und BBB-farming statt, dessen Aufbau Café Libertad Kollektiv mit dem Verkauf dieses Weines unterstützen will. Die ökologische Qualität des Weins wird von der regionalen Kontrollbehörde von Castilla y Leon bescheinigt.

Das Akronym BBB steht für die spanischen Wörter “bueno, bonito, barato” und diese bedeuten: gut, hübsch und billig. Produkte mit oder ohne Bio-Zertifikat sind einem vollständigen Qualitätssicherungssystem unterstellt, das auf einem Partizipativen Garantiesystem (PGS) beruht; an dem alle Glieder der Lebensmittelversorgungskette beteiligt sind.

Wo befindet sich BBB-farming?

Unsere Partner sind über ganz Spanien verteilt, jedoch befindet sich unser Hauptsitz in Extremadura, im Südwesten Spaniens. Unsere Region ist die Heimat der “dehesa” – ein teilweise bewaldetes Weideland - bekannt als das umfassendste ökologisch wertvolle Landwirtschaftssystem in Europa, wo die traditionelle Viehzucht und Landwirtschaft noch fortbestehen. In Extremadura hängen praktisch 10% des BIP und 15% der Erwerbsbevölkerung von der Landwirtschaft ab. Laut aktuellen Berichten ist die Wirtschaftstätigkeit der Städte in dieser spezifisch agroforstwirtschaftlichen Gegend um 8% niedriger als anderswo in Spanien. Tatsächlich ist Extremadura die letzte spanische Region, die auf Grund ihrer ökonomischen Unterentwicklung unter das Europäische Konvergenzziel fällt. Die Arbeitslosigkeit erreicht 32%, und jeder zweite Jugendliche sucht Arbeit.

Wie kam BBB-farming auf die Idee zu exportieren?

Selbstverständlich bevorzugen wir, gemäß unserem Anspruch auf Nachhaltigkeit, lokale Märkte und möglichst kurze und direkte Versorgungsketten. Manche Pflanzen können jedoch, zumindest während bestimmter Jahreszeiten, in Gegenden mit kälterem Klima nicht angebaut werden. Andererseits haben manche von unseren BBB-Landwirten eine Überschussproduktion, die von den lokalen Märkten nicht aufgekauft werden kann und die den saisonbedingten Bedarf der britischen oder deutschen Biokistensysteme befriedigen könnte.

Als Gonzalo Palomo das ACTYVA-Projekt auf der Oxford Real Farming Conference (London, 6.-7. Januar 2014) vortrug, wurde er von Hannah Claxton und anderen OrganicLea-Mitgliedern um weitere Informationen gebeten. Palomo besuchte danach ihren Hauptsitz in Waltham Forest, wo eine Debatte stattfand über die Möglichkeit, dass spanische landwirtschaftliche Genossenschaften ihre Überschussproduktion an Londoner Biokisten-Systeme verkaufen.

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