Landesweiter Streik der Kaffeebäuerinnen und -bauern in Kolumbien

Mehr als 70.000 Kaffeebauern haben im Februar in 16 Bundesstaaten Kolumbiens einen Streik ausgerufen. Zurzeit blockieren sie vier wichtige Landstraßen, unter anderem die Panamericana. Sie kritisieren, dass der von der Regierung festgelegte Kaffeebohnenpreis nicht einmal die Produktionskosten decke. Aktuell bekämen die Landarbeiter etwa 500.000 Pesos für 125 Kilo Kaffee (circa 200 Euro), obwohl ihre Kosten dafür etwa 700.000 Pesos (circa 300 Euro) betragen, so die Zeitung El Mundo. Deshalb fordern die Streikenden die Regierung auf, einen Mindestpreis von 800.000 Pesos (circa 340 Euro) festzulegen, informierte der Sprecher der Kaffeebauern von Tolima, Danilo López.

Ein weiteres Problem sei die Vergabe von momentan für die Kaffeeproduktion verwendeten Ländereien an Bergbauunternehmen durch die Regierung. Im Bundesstaat Caldas zum Beispiel ist der Konzern Gran Colombia Gold und in Risaralda der Multi Seafield Ressources aktiv. Es wird befürchtet, dass sie mit einer Ausweitung ihrer Aktivitäten die Kaffeebauern vertreiben, so die linksgerichtete Partei Polo Democrático.

Die aktuelle Krise ist auch die Folge von mehreren durch die kolumbianische Regierung geschlossenen Freihandelsabkommen: Die umfangreichen Importe von preiswerteren Kaffeebohnen nach Kolumbien zerstören den Binnenmarkt. Ein weiteres aktuelles Problem für die Kleinbauern besteht darin, dass sie inzwischen große Schulden angehäuft haben, die durch die niedrigen Preise kaum abzuzahlen sind.

Von der Kaffeekrise sind mindestens 500.000 Familien betroffen. Auch die Landarbeiter, die Kakao, Reis oder Wolle produzieren, sehen sich mit ähnlichen Problemen konfrontiert. Dem Streik haben sich über 7.000 Kakaobauern angeschlossen. Auch Indigene, kleine Händler und kleine Transportfirmen unterstützen den Kampf der Kaffeebauern.

Quelle und weiterlesen: http://amerika21.de/2013/02/79023/streik-kaffeebauern
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