Header

Weltweite Proteste gegen Massaker in Oaxaca

1. Internationaler Aktionstag gegen die Bildungsreform der mexikanischen Regierung

Die sozialen Bewegungen Mexikos rufen zu einem internationalen Aktionstag in Solidarität mit Nochixtlán, Oaxaca, auf. Dieser ist am Dienstag 19. Juli, einen Monat nach dem Massaker in Nochixtlán. Dem Aktionstag voran geht eine Karawane der sozialen Bewegungen Oaxacas nach Mexiko Stadt, die unterstützt wird von verschiedenen Gewerkschaften und von über 60 Gemeinden Oaxacas.

Kleinere und grössere Aktionen zu diesem Tag bitte mit Fotos an desinformemonos.org weiterleiten und twittern mit dem Hashtag #AcciónGlobalxNochixtlán

Plakat zum Aufruf: https://pbs.twimg.com/media/CnQdbcuVIAAmKr3.jpg

11 Tote bei einem Polizeieinsatz gegen Lehrer*innen in Nochixtlán, Oaxaca, Süd Mexiko, die gegen die neue Bildungsreform der mexikanischen Regierung protestieren.

Am 19. Mai haben ca. 800 Bundespolizisten die von den protestierenden Lehrern eingerichteten Straßenbarrikaden in der Gemeinde Nochixtlán im Bundestaat Oaxaca, Süd Mexiko, gewaltsam geräumt. Dabei sind 11 Personen, darunter 1 Lehrer, erschossen und weitere 22 Beteiligte durch Waffen verletzt worden. 7 Personen gelten als Verschwunden und 37 Protestierende wurden inhaftiert.

Die Lehrer*innen die in der unabhängigen Lehrergewerkschaft (CNTE) organisiert sind, traten am 15.Mai, aus Protest gegen die von dem mexikanischen Präsidenten Enrique Peña Nieto, initiierte Bildungsreform in den Streik. Diese Reform hat die Privatisierung des Bildungssystems zum Ziel, so dass sich Eltern in Zukunft auf die Ausgaben von Schulgeld und Lernmaterial einstellen müssen. Hinzu kommt eine standarisierte Evaluierung der Lehrer, die weder die Arbeitsbedingungen der Lehrer*innen, noch die speziellen oder regionalen Lehranforderungen berücksichtigt.
Die Lehrer fordern einen runden Tisch mit Bildungs- und Regierungsvertretern, um über die Bildungsreform mit zu entscheiden.

Die Vorkommnisse am 19. Mai im Bundesstaat Oaxaca, waren der Höhepunkt einer Reihe von repressiven Maßnahmen, wie willkürliche Festnahmen, unbegründete Haftbefehle, Entlassungen, Einschüchterungen und Drohungen gegen die protestierenden Lehrer.

Inzwischen gibt es in mehr als 20 mexikanischen Bundesstaaten Solidaritätsaktionen mit den Lehrern. Die EZLN (Zapatistische Nationale Befreiungsarmee) hat in einen Kommuniqué (Link siehe unten) einen Appell an die Zivilgesellschaft, enger zusammenzurücken um gemeinsam gegen die „schlechte Regierung“ von Peña Nieto zu kämpfen. „Wir verurteilen aufs Schärfste die Eskalation der Repression, mit der versucht wird, im ganzen Land die neoliberale, kapitalistische Reform durchzudrücken“.

Hamburg, Juli 2016

Mehr Infos:

enlacezapatista.ezln.org.mx

Weitere Texte und Artikel zum Konflikt:

Konflikt um die Bildungsreform in Mexiko weiterhin ohne Lösung
Das Massaker von Nochixtlán und die Bildungsreform
Gemeindepräsidenten in Mexiko wenden sich gegen Regierung
Schüsse in der Prärie, Flächenbrand in Mexiko
Runde Tische zwischen CNTE und Regierung

Teaser
Soli-Espresso
»Free all Antifas«

Mit dem Espresso unterstützen wir die Verteidigung von Antifaschist:innen die aktuell von Repression betroffen sind
» weiter

Teaser
Neue Kaffeepreise in 2025

Aufgrund stark steigender Rohkaffeepreise haben wir im Januar unsere Verkaufspreise für Röstkaffee um vier Prozent erhöht. Mehr zu den Hintergründen findet ihr hier. » weiter

Teaser
Entwaldungsfreie Lieferketten

Die neue EU-Verordnung geht an den Realitäten indigener Kleinbäuer:innen und Kooperativen vorbei. Sie untergräbt deren Existenzgrundlage, befördert Landkonflikte und Repression. » weiter

Teaser
Bewaffneter Angriff auf Kaffeekooperative

Ein paramilitärische Überfall auf zapatistische Strukturen ist Ausdruck der Eskalation in Chiapas, die durch mexikanische und europäische Gesetzgebungen befördert wird. » weiter

Teaser
Bericht zur sozialen Situation in Mexiko

In Mexiko nehmen Repression und Kämpfe um Megaprojekte zu. Eine "zivilisatorische Krise" erfasst die Region, berichtet eine indigene Delegation. » weiter

Teaser
Solidaritätserklärung: Stoppt den Krieg gegen zapatistische Gemeinden!

Die Situation in Chiapas eskaliert und paramilitärische Angriffe nehmen zu. In der zapatistischen Gemeinde Moisés y Gandhi wurde ein Mensch durch Schüsse schwer verletzt. » weiter

Teaser
Die neue Kaffeeernte 2023

Mit der neuen Ernte füllen sich unsere Lager wieder mit Rohkaffee, auch von neuen Kooperativen. Bald sind alle 5kg-Großpackungen wieder lieferbar und wir können unsere Verkaufspreise neu kalkulieren. » weiter

Teaser
Widerstand gegen Großprojekt auf den Philippinen

Interview mit einem anarchistischen Umweltaktivisten der Kampagne gegen das Wasserpumpkraftwerk- und Staudammprojekt in der Provinz Laguna. » weiter

Teaser
Neue Ernte, neue Preise

Mit der Ankunft der neuen Ernte und deutlich besseren Rohkaffeepreisen für die kleinbäuerlichen Kooperativen mussten wir nun auch unsere Verkaufspreise erhöhen. » weiter

Teaser
La Rebelión Feminista

387 Feminizide gab es in Mexiko bis Ende 2018. Doch immer stärker organisieren sich Frauen in Mexiko und anderen Ländern gegen sexualisierte Gewalt. » weiter

Teaser
Angriffe paramilitärischer Gruppen auf indigene Gemeinden in Südmexiko

1764 Menschen sind in Chiapas auf der Flucht. Hintergrund sind bewaffnete Konflikte von Anhänger*innen der Morena-Partei und PRI » weiter

Teaser
La lucha sigue por la libertad y paz entre todos

Bei den Protesten gegen den G20-Gipfel waren Omar Esparza und Trinidad Ramirez Redner*innen und Gäste der Großdemonstrationen
» weiter

Teaser
Die Idee des Zapatismus

»Für eine Welt, in der viele Welten Platz haben« lautet eine der Botschaften aus dem lakandonischen Urwald
» weiter